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Konservative Behandlung

Die nicht-operativen (konservativen) Behandlungsverfahren sind seit jeher ein Hauptbestandteil der Therapie im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Dabei wird durch Veränderungen der Mechanik und anderer physikalischer Phänomene eine Verbesserung des Schmerzempfindens des Körpers und eine Linderung von Beschwerden erzielt.

Dies wird erreicht durch Anwendungen der physikalischen Therapie wie Wärme, Kälte und verschiedene Stromformen, aber auch durch Schienungen zur Ruhigstellung sowie durch Schuhzurichtungen oder gelenkstabilisierende bzw. -führende Maßnahmen.

Zudem werden Patienten mit Krankengymnastik und anderen Bewegungsmaßnahmen in ihrer Beweglichkeit, sowie der Führung und dem Aufbau ihrer Muskulatur geschult. Auch im Anschluss an Operationen an den Gelenken, dem sonstigen Bewegungsapparat oder an Weichteilen kann Krankengymnastik zum postoperativen Muskelaufbau und zur Verbesserung der Beweglichkeit eingesetzt werden.

Einsatzgebiete

Konservative Therapiemaßnahmen werden in allen Regionen des Bewegungsapparates angewendet (inklusive Stoffwechselerkrankungen, Achsabweichungen und Achsfehlstellungen, postoperative Zustände), bei denen Veränderungen der Mechanik, des Stoffwechsels oder der Schmerzempfindungen bzw. eine Schmerzreduktion herbeigeführt werden soll.

Methoden und Wirkung

Physikalische Maßnahmen, Maßnahmen der manuellen Medizin und der technischen Orthopädie

ACP-Therapie

Bei der ACP-Therapie (Autologous Conditioned Plasma) oder auch Plasma-Therapie genannt, werden körpereigene Wachstumsfaktoren in das geschädigte Gewebe oder Gelenk injiziert, um die Heilungsvorgänge zu beschleunigen bzw. zu unterstützen.

Hierbei wird dem Patienten venöses Blut abgenommen und mit einem speziellen Trennverfahren mittels Zentrifuge das Plasma unter sterilen Bedingungen mit einer speziellen Abnahmespritze gewonnen. Die somit in diesem Blutanteil, dem Blutplättchen-reichen Plasma gewonnenen Faktoren können dann in das betroffene Gewebe/Gelenk appliziert werden.

Anwendungsbereiche sind z.B. frische Muskelfaserrisse/Muskelzerrung, frische Bandverletzungen (z.B. nach Umknicktrauma des Sprunggelenkes), chronische Sehnenansatzreizung (z.B. Tennisellenbogen, Achillessehnenreizung)und leichte bis mittelschwere Arthrosebeschwerden.

Akupunktur

Nach chinesischer Auffassung fließt Lebensenergie in Energiebahnen durch den Körper. Diese Energiebahnen werden Meridiane genannt. Wird der Fluss der Lebensenergie unterbrochen, entstehen Störungen, die zu Krankheiten führen können. Auf den Meridianbahnen befinden sich jedoch Punkte, über die gestörte Energieflüsse beeinflusst werden können: die Akupunkturpunkte.

Durch den Einsatz von Nadelstichen oder anderen Akupunktur-Methoden an den betroffenen Akupunkturpunkten können Störungen und Schmerzen beseitigt oder gelindert werden. Dabei werden durch die Freisetzung so genannter Endorphine (Glückshormone) körpereigene, schmerzverarbeitende Prozesse aktiviert. Die Reizung von Akupunkturpunkten stellt die älteste und weit verbreitetste Heilmethode der Welt dar.

Unsere Orthopäden haben sich viel vom Wissen und der Erfahrung der alten Chinesen abgeschaut. Für unsere Patienten dürften die chinesischen Behandlungstechniken auf dem Gebiet der sanften Schmerztherapie eine interessante Versorgungsalternative darstellen.

Chirotherapie / Manuelle Therapie

Manuelle Therapie bedeutet die „Heilung mit den Händen” und kommt ohne Medikamente oder Spritzen mit möglichen Nebenwirkungen aus. Nur speziell geschulte Ärzte dürfen die manuelle Therapie in Form der Chirotherapie anwenden. Hierbei handelt es sich um eine sehr effektive Methode den Patienten von schmerzhaften Blockaden vorwiegend an der Wirbelsäule oder auch anderen Gelenken durch entsprechende trainierte Manipulations- oder Mobilisationstechniken zu befreien.

Unsere Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Chirotherapie” sind speziell darin ausgebildet Blockaden als solche zu erkennen, mögliche andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen und gezielt die entsprechende Behandlung zur Beseitigung der Beschwerden durchzuführen.

Hyaluronsäure-Therapie

Die Hyaluronsäure-Therapie wird bei der Gelenkverschleißerkrankung (Arthrose) eingesetzt. Hyaluronsäure kommt natürlicherweise in der Gelenkflüssigkeit vor. Sie ist jedoch in Arthrosegelenken deutlich vermindert. Durch die Hyaluronsäure-Injektion in das betroffene Gelenk werden Schmerzen und Entzündungen reduziert. Die Gelenkflüssigkeit kann das Gelenk wieder besser schmieren und den Knorpel ernähren. Die Produktion körpereigener Hyaluronsäure wird angeregt.

Die Wirkung der Hyaluronbehandlung dauert in der Regel 6 – 12 Monate an. Möglich ist sie bei allen großen und kleinen Gelenken.

Infiltrationsbehandlungen und Injektionen / Medikamentöse Therapie

Bei Nervenwurzelreizungen bzw. bei Erkrankungen der Wirbelsäule, wie zum Beispiel einem Bandscheibenvorfall oder bei Einengung der Nervenaustrittslöcher oder des Nervenkanals (lumbale Spinalkanalstenose), werden spezielle Infiltrations- und Injektionstechniken zur Linderung und Beschwerdereduktion angewandt. Dazu werden örtliche Betäubungsmittel und Medikamente zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung mit einer Spritze verabreicht Die Wirkung der Infiltrations- und Injektionsbehandlung beruht darauf, dass Schmerzfasern gereizt und ausgeschaltet werden und damit die Schmerzempfindung und Schmerzwahrnehmung verändert werden, sodass man mit den Schmerzen entweder besser leben kann oder die Schmerzwahrnehmung deutlich vermindert wird. Durch die Verringerung der Schmerzen wird oftmals erst eine Bewegung möglich.

Dank dieser Maßnahmen ist eine operative Therapie meist überflüssig.

Sollten diese Maßnahmen allerdings nicht zielführend sein, ist in der Regel eine operative Behandlung zwingend erforderlich. Diese sollte jedoch nur dann zum Einsatz kommen, wenn alle konservativen Maßnahmen bereits ausgereizt wurden.

Neben der Infiltrations- und Injektionsbehandlung kann eine medikamentöse Therapie bei bestimmten Beschwerden, wie zum Beispiel entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, auch in oraler Form oder mithilfe von Salben erfolgen.

Bei akuten Erkrankungen kommen in der Regel verschiedene konservative Maßnahmen zum Einsatz und wirken zusammen. So können zunächst zur Schmerzreduktion Maßnahmen der Stromtherapie und der Infiltrationsbehandlung eingesetzt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dann eine aktive Form der Krankengymnastik verordnet, die die fortschreitende Gesundung vorantreibt und zu einer Rehabilitation und Wiederherstellung der normalen Körperfunktion beiträgt.

Kinesio-Taping

Der Begriff Kinesio leitet sich ab von der Kinesiologie, der „Lehre von der Bewegung”. Kinesio steht also für Beweglichkeit. Tape heißt ins Deutsche übersetzt Band. Im Fall des Kinesio-Tapes handelt es sich um ein elastisches Klebeband, das ungefähr so dehnbar wie die menschliche Haut ist und entlang bestimmter Muskelstränge auf den Körper geklebt wird. Das Besondere am Kinesio-Tape ist sein Material: Es besteht aus Baumwolle mit in Baumwolle gefassten, latexfreien Stretchfasern.

Dadurch ist das Kinesio-Tape besonders dehnungsfähig, wasserfest, durchlässig für Luft und Feuchtigkeit – und zudem außerordentlich hautverträglich. Ein weiterer Effekt des Kinesio-Tapings ist die kontinuierliche, leichte Massage der beklebten Körperpartien, was sich äußerst positiv auf die Nervenenden und Blutgefäße in den tieferen Hautschichten auswirkt.

Konservative, technische Orthopädie

Die technische Orthopädie unterteilt sich einerseits in Schuhzurichtungen und Einlagenversorgung andererseits in Bandagen und Orthesenversorgung. Eine Sonderform ist die Versorgung mit Körperersatzteilen (Prothesen).

Dank moderner Operationstechniken ist die Versorgung mit Prothesen allerdings deutlich rückläufig und findet nur noch bei Kriegsversehrten oder bösartigen Geschwüren des Knochens und der Weichteile statt, in seltenen Fällen auch noch bei Unfallverletzten.

Weitaus häufiger ist die Versorgung mit Bandagen und Orthesen. Hierbei erfüllen Orthesen überwiegend eine Stützfunktion und dienen der Führung der Bewegung, während Bandagen hauptsächlich mobilisieren, also die Bewegung fördern sollen.

Diese Bandagen und Orthesen gibt es zum Teil vorgefertigt, zum Teil werden sie individuell in der Orthopädietechnik angefertigt.

Die Einlagenversorgung oder Versorgung mit einer Schuhzurichtung verändert die Mechanik des Auftrittes und der ganzen Wirbelsäule und wird deshalb auch ganz individuell gefertigt, entweder vom Orthopädieschuhmacher oder vom Orthopädietechniker. Sie beinhaltet sowohl Anpassungen am Schuh als auch an der Fußbettung (Einlagen).

Diese Veränderungen der Körpermechanik durch die technische Orthopädie haben immer individuell zu erfolgen und erfordern die Zusammenarbeit zwischen Orthopädietechnik / Orthopädieschuhmacher und Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Krankengymnastik und Bewegungstherapie

Durch diese Form der konservativen Therapie kommt es zu einer Verbesserung der Beweglichkeit, zu einer Schulung und dem Aufbau korrekter Bewegungsmuster sowie zu einem Abbau von Ungleichheiten in Muskulatur und Bewegung. Es können dadurch Schonhaltungen und Fehlfunktionen zum Teil beseitigt werden. Eine spezielle Maßnahme ist der Muskelaufbau an Geräten.

Außerdem können bestimmte Techniken eingesetzt werden, bei denen auf Basis des körperlichen Trainings gezielt neue Verknüpfungen im Gehirn gebildet und die Verschaltung von Nervenenden beeinflusst werden kann.

Diese Art von Krankengymnastik nennt sich Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis.

Magnetfeldtherapie

Magnetfeldtherapie setzt sich zum Ziel, den Menschen ganzheitlich zu behandeln und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Es wird versucht, nicht nur auf Symptome einzuwirken, sondern den energetischen Zustand im menschlichen Körper zu verbessern und zu regenerieren.

Im pulsierenden Magnetfeld werden die Zellen des Organismus durch elektromagnetische Impulse in Schwung gebracht. Die pulsierende Magnetfeldtherapie ist eine alternative Heilmethode, die man zur Grund- oder Ergänzungsbehandlung einsetzen kann. Die Bandbreite von möglichen Einsatzgebieten erklärt sich daraus, daß Magnetfeldtherapie vor allem über Stoffwechsel, Nerven- und Immunsystem wirkt. Das sind die Körperfunktionen, die von den meisten Erkrankungen in Mitleidenschaft gezogen werden und deren Normalisierung entscheidend an der Heilung mitwirken kann.

Manuelle Therapie

Im Rahmen der ärztlichen manuellen Medizin kann der Behandler mithilfe seiner Hände Fehlfunktionen beseitigen und durch gezielte Strukturveränderungen die normale Funktion von Gelenken, Muskeln und Weichteilgeweben wiederherstellen.

Osteoporose

Durch die Verringerung der Knochenmasse verschlechtert sich die Gewebsstruktur des Knochens und er verliert an Stabilität und Elastizität. In der Folge werden die Knochen anfälliger für Brüche, in Extremfällen kann ein Bruch sogar ohne Sturz eintreten.

Um der enormen Bedeutung der Osteoporose gerecht zu werden, haben wir 2006 die Abteilung für Osteoporose in eigenen Räumlichkeiten am Stadtplatz in Traunstein gegründet.
Nach den strengen Diagnose- und Therapie-Leitlinien des Dachverbandes Osteologie erfolgt dort eine eingehende Untersuchung einschl. Labor, digitalem Röntgen und einer Knochendichtemessung im präzisesten aller denkbaren Messverfahren, dem DXA-Verfahren mit unserem Hologic-Explorer.

Ziel dabei ist es, Beratungsschwerpunkte zu setzen insbesondere bei chronischen Störungen der Knochenstruktur, bei Knochentumoren und natürlich nicht zuletzt bei der Osteoporose.

In unserer osteologischen Schwerpunktsprechstunde wird ein individuelles Behandlungskonzept erstellt. Neben einer regelmäßigen angepassten Bewegung, einer medikamentösen Therapie, werden besondere Verhaltensweisen (Vermeidung von Sturzrisiko durch Koordinationstraining) erlernt. Eine zusätzliche Ernährungsberatung garantiert die Aufnahme wichtiger Substanzen durch die Nahrung, welche für den Knochenaufbau notwendig sind.

Physikalische Therapie

Unter physikalischer Therapie versteht man eine Behandlung mit Hilfe der in der Natur vorkommenden Energien sowie mit Hilfe von technikgestützten Behandlungsarten. Hierzu zählen zum Beispiel Wärme-, Strom-, Wasser- und Magnetfeldtherapie.

Schienen, Verbände und Gipsbehandlung

Knochenbrüche oder schmerzhafte Reizzuständen von Gelenken können mithilfe von Schienen, Verbänden oder Gips konservativ behandelt werden. Ohne Operation werden Gipsverbände, Kompressionsverbände mit elastischer Binde oder Verbände mit teilelastischem Material (Tape) eingesetzt. Diese bewirken eine vollständige oder teilweise Entlastung oder Ruhigstellung und sollten so lange getragen werden, bis der Knochen oder die Strukturveränderung geheilt ist.

Schmerztherapie

Die orthopädische Schmerztherapie umfasst nicht nur die Behandlung mit Schmerzmedikamenten. Verschiedene Behandlungsverfahren werden individuell auf den Patienten abgestimmt und miteinander kombiniert. Hierzu zählen speziell Infiltrationstechniken (Therapeutische Lokalanästhesie TLA), Verfahren der Physikalischen Therapie und sanfte alternative Heilmethoden wie die Akupunktur und die traditionelle chinesische Medizin.

Wir bieten sämtliche orthopädische schmerztherapeutische Behandlungsverfahren an.

Sportmedizinische Beratung

Nur ein gesunder Körper vermag auch eine optimale Leistungsfähigkeit zu entwickeln. Fehler im Trainingsaufbau, Technik, Sportgerät, Ernährung und Regeneration können dies gefährden. Um unseren Patienten auch eine optimale medizinische Betreuung zukommen zu lassen, ist es nötig bei Schmerzen im Sport richtig zu handeln. In der Sportmedizin geht es dem Arzt in erster Linie um die Erhaltung und das Wiedergewinnen einer optimalen Gesundheit.

Unsere sportmedizinische Beratung umfasst nicht nur die Behandlung von Sportverletzungen, sondern auch die vorbeugende sportmedizinische Beratung.

Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie erfolgt mit einem speziell für orthopädische Erkrankungen entwickeltem Therapiesystem. Bei dieser Behandlungsmethode werden hochenergetische Schallwellen von einem medizinischen Gerät erzeugt. Dabei wird der „Brennpunkt“ der Stoßwelle exakt auf den Schmerzbereich fokussiert. Die Stoßwellentherapie regt das Gewebe zur Regeneration an, fördert das Knochenwachstum und führt zur Mobilisierung von Kalkablagerungen und deren Auflösung.

Häufige Anwendungsgebiete sind Schulterschmerzen bei der Kalkschulter, der Tennisellbogen, Achillessehnenerkrankungen, Fersenspornbeschwerden sowie die verzögerte Knochenbruchheilung.

Stromtherapie

Durch verschiedene Formen der Anwendung von Strom kommt es zur Reizung von verschiedenen Nervenenden, die auf bestimmte Frequenzen oder Stromarten reagieren. Dies kann genutzt werden, um gezielt Schmerzphasen oder solche Phasen zu reizen, die eine Muskelkräftigung bewirken. Deshalb kann die Stromtherapie sowohl reizlindernd als auch kraftfördernd eingesetzt werden.

TENS-Therapie

Hierbei handelt es sich um die Therapie mit elektrischen Strömen. Heutzutage sind dabei keine großen Apparate mehr erforderlich, sondern handliche Geräte, die in die Hosentasche passen. Eingesetzt wird die TENS-Therapie als Reizstromtherapie bei schmerzhaften Muskelverspannungen zur Detonisierung z.B. bei Rückenschmerzen. Die elektrische Muskelstimulation (EMS) wird auch z.B. nach Operationen eingesetzt um den Muskelaufbau zu unterstützen.

Die konservative Therapie umfasst die nicht operative Therapie im Gebiet Orthopädie und Unfallchirurgie. Dabei kommen unter anderem physikalische Maßnahmen, Maßnahmen der manuellen Medizin und der technischen Orthopädie zum Einsatz. Durch diese Maßnahmen soll auf Stoffwechselvorgänge des Körpers und Fehlfunktionen des Stütz- und Bewegungsapparates Einfluss genommen werden, zugleich soll eine Linderung der Schmerzen und Beschwerden stattfinden.